Ja, richtig gelesen. Seit ich dieses Wort in Verbindung mit den Bächen und Flüssen des Ybbstals von einem schweizer Gast zum ersten Mal gehört habe, lässt es mich nicht mehr los. Ein Fluss der mäandert schlängelt sich, hat Windungen und macht Schleifen, der Bachlauf windet sich durch die Landschaft.
Und die GoldSpinnerei macht das auch. Sie kreiert so unterschiedliche Drahtkunstwerke, sie zieht von da nach dort, je nach Auftrag.
Einmal entstehen Broschen mit aufwendigen Perlarbeiten für eine Modenschau der Initiative der Landesinnung Mode und Bekleidungstechnik der WKO Niederösterreich, einmal wird für das Modeatelier Fenix in München ein Haarkamm oder ein Haarreifen zur teuren Haute Couture designt.
Mal arbeite ich an einer Goldhaube, dann möchte ein Ziegenbockschädel vergoldet und geschmückt werden. Eine Dame fragt um eine ganz traditionelle Klosterarbeit, der nächste Anruf teilt mir mit, dass aus Bayern jemand kommt, der ganz bestimmte Glas- Erdbeeren in einen Haarkamm eingebaut haben möchte und mit mir den Haarkamm gemeinsam fertigstellen möchte. Besucher erscheinen in der Werkstatt, es wird Kaffee getrunken, gelacht und gequatscht.
Die Werkstücke verteilen sich auf Ausstellungen von Linz über Ybbsitz und Wolfpassing bis in die Schweiz.
Bei Kursbesuchen, die ich in der "Werkgruppe Klosterarbeiten" in Oberösterreich besuche, treffen verschiedene Künstlerinnen aus mehreren Ländern aufeinander, man kennt sich, man teilt eine Leidenschaft, es wird Wissen witergegeben, sich ausgetauscht.
Und auch wenn das alles so klingt, als würde sich die Energie anstatt zu bündeln, weit verstreuen, so bleibt am Ende doch dieser Fluss, die Leidenschaft an der filigranen Drahtarbeit, die so flexibel und vielseitig einsetzbar und so unfassbar fesselnd und in einem einzigen Leben gar nicht umsetzbar ist, dass es ein ewiges Suchen und Finden und Lernen und Tüfteln bleibt.
Und ganz egal, ob ich eine Goldhaube sticke oder einen Ziegenschädel schmücke, das verbindende Element ist eine tiefe Meditation bei der Arbeit, ein Runterkommen, in sich Ankommen, die Lust am Rätseln, das Fuzzeln mit den Kleinteilen, der Zwang zur Geduld und Ruhe.
Für einen nervösen Geist wie mich eine richtige Therapie.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich auf diesem Weg unterstützen, begleiten, die Begeisterung teilen, mir weiterhelfen, meine Beiträge liken, teilen, mir auf Insta oder Facebook folgen.
Ihr alle helft mir dabei, auf der Bühne zu bleiben. DANKE dafür!
