KUNST AM LAND- die Schwierigkeit, gesehen zu werden.

Wochenlang habe ich mich im Oktober vorbereitet für die "Tage der offenen Ateliers NÖ", an denen ich teilnahm.

Ich habe Kuchen gebacken, geputzt, eine Vitrine geschenkt bekommen und aufgestellt, Werkstücke aus dem Linzer Stadtherz zurück in die Heimat geholt, um sie zeigen zu können, Tische aufgestellt, Geschirr organisiert, Knabbergebäck und Saft eingekauft, meinen Mann zum Hundesitten eingeteilt und eine Eisenstraßen-Krone vorbereitet, damit ich zeigen kann, wie sie hergestellt wird.

Ich habe Einladungen verteilt, auf Facebook, Instagram und Whats App haufenweise Werbung gemacht, die Gemeindezeitung hat, nachdem eine befreundete Künstlerin dort nachfragte, auch darüber informiert. (Immerhin ist das eine Veranstaltung vom Land NÖ)

Am 21. und 22. Oktober hatte ich dann insgesamt 19 Besucher in meiner Werkstatt, (und es waren tolle Besucher, es gab gute Gespräche, viel Lachen, Geschenke und Gästebuch-Einträge, danke vielmals an Euch alle!) was im Vergleich zu anderen Ateliers und Galerien allerdings total wenig war. Im Brainstorming mit einer anderen Künstlerin aus dem Ort, stellten wir fest, dass weder im Ybbstaler, noch in der NÖN, noch in den Bezirksblättern über uns Opponitzer informiert wurde, es kam auch niemand von den regionalen Medien. Alles konzentrierte sich auf die Künstler in den Städten. Angesprochen darauf, warum aus dem Ort so gut wie niemand kam, bekamen wir zur Antwort, niemand hätte davon gewusst.

Tja. Schade, denn es war viel Arbeit und es ist sehr viel vom Kuchen übrig geblieben, Kaffee wurde weggeschüttet, das Knabbergebäck haben dann die Kinder aufgegessen. 

Ich habe mich im letzten Jahr ziemlich genau 24 Mal bei verschiedenen Galerien, Museen, in Stiften, usw... beworben, weil ich meine Kunst zeigen wollte. Habe Mails an Kunst-Zeitschriften, TV, usw. geschrieben.

Von 24 Anfragen kamen drei Antworten, nämlich Absagen.

Entweder "Wir sind ausgebucht bis 2028" oder "Wir nehmen nur Künstler aus der eigenen Stadt".

Aha... Frage: Wie sollen Künstler vom Land bekannt werden, wenn jede Stadt nur die eigenen Künstler ausstellt? Wie sollen Künstler vom Land bekannt werden, wenn die regionalen Zeitungen aus den umliegenden Bezirken nicht von uns berichten, wollen, weil wir von "auswärts" sind? Ein Zeitungs-Redakteur aus einer Nachbar-Gemeinde meinte einmal, sie würden nur dann über meine Kunst schreiben, wenn ich auchbei ihnen einen Ausstellung hätte. Super Idee, aber wenn nur die eigenen Leute ausgestellt werden, funktioniert das leider nicht.

Bei uns im Ort gibt es keine Galerien und Museen. Die Tage der offenen Ateliers sind eine gute Möglichkeit für Künstler am Land. Nur wenn nicht über uns berichtet wird, sieht uns auch da keiner.

Naja, man soll seine Träume nicht aufgeben, ich setze also weiterhin auf das Guggenheim-Museum in New York! :-D

Und hier noch ein paar Bilder von den Tagen der offenen Ateliers in der GoldSpinnerei: