Ahnenschrein

Nächstes Projekt.
Ein Ahnenschrein für eine Kundin aus Deutschland. Zusammensetzen der Einzelteile: Annähen des Stoffes, festnähen der Blüten, zusammenfügen der Papprahmen und Bilder, festnähen des asiatischen Hüftgürtels, einarbeiten in die Holzkiste, verleimen des Stoffes an den Innenseiten der Kiste, einsetzen des Glases in den Holzrahmen, verblenden der Rückseite mit Papier.

Morgen kann der Ahnenschrein fertiggestellt werden. Die Holzkiste wurde heute mit lila Samtstoff ausgekleidet, die Fotos in goldene Papp- Rahmen geklebt und dann am Karton der mit buntem Satinstoff überzogen wurde, festgenäht. Die Blüten wurden bereits mit Stecknadeln festgesteckt, morgen werden die Stiele versteckt und die Blüten festgenäht.
Danach kommt das Glas in den Rahmen und das Werkstück kann auf der Rückseite mit Papier verblendet werden. Zum Schluss kommen noch Haken an die Kiste, damit man den Schrein aufhängen kann.Hat man die Drahtblüten einmal mit Stecknadeln dort befestigt, wo sie einmal sein sollen, beginnt erst die eigentliche Arbeit. Nun wird mit einem goldfarbenen Faden, Nähnadel und Fingerhut jedes Blütenblatt am Karton festgenäht. Dabei muss man mit dem Faden sehr vorsichtig sein, denn schnell einmal umwickelt man dabei Drahtblütenblätter oder Perlen und muss dann mühselig den Faden wieder raus ziehen ohne etwas zu verbiegen. Mit einer Pinzette werden dann alle Blätter und Blüten wieder aufgerichtet und zurechtgezupft, bevor das Bild mit dem Rahmen und Glas verschlossen wird.
Ich weiss noch, was meine Frage war, als ich einmal eine alte Bergbäuerin interviewen durfte für die Zeitung. Ich schaute ihr zu wie sie eine Klosterarbeit machte und fragte:" Wieso wird das nicht einfach angeklebt?" Den entsetzten Blick hätte ich fotografieren sollen!